TANJA GÖNNER

Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
Ministerin a.D.

Das eine Tun, ohne das Andere zu lassen
Schrift:  a - A

Tanja Gönner setzt sich für Neckar-Schleusenausbau ein: Wasserstraßen gewinnen für Gütertransport an Bedeutung

18.04.2011

Appell an regionale Wirtschaft verstärkt den Gütertransport per Schiff zu prüfen


Auf Einladung des Verbandes der Region Stuttgart, der IHK Region Stuttgart und des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr informierte das Bundesverkehrsministerium heute (18. April 2011) die Unternehmen der Region und die Häfen Stuttgart und Plochingen über die die geplante Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und mögliche Auswirkungen auf die Neckarschleusenverlängerung. „Angesichts des vorausgesagten weiter steigenden Güterverkehrsaufkommens ist es ein wichtiges Ziel, den Neckar als Wasserstraße weiter aufzuwerten. Dazu müssen die Nachfrage nach Güterverkehrsleistungen auf dem Wasser gestärkt und der geplante Neckarschleusenausbau weiter vorangetrieben werden“, betonte Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner. Nach aktuellen Verkehrsprognosen wird bis 2025 gegenüber dem Jahr 2004 das Gütertransportaufkommen im Land um etwa 70 Prozent wachsen.

 

„Vor allem die Potenziale der umweltfreundlichen Verkehrsträger wie der Binnenschifffahrt müssen noch besser ausgeschöpft werden.“ Die noch amtierende Ministerin appellierte deshalb an die künftige Landesregierung, dem geplanten Neckarschleusenausbau weiterhin hohe Priorität einzuräumen und am Thema dran zu bleiben. Für Aufregung hatten vor wenigen Wochen bekannt gewordene Planungen des Bundesverkehrsministeriums gesorgt, Ausbaumaßnahmen grundsätzlich nur noch an Wasserstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von über fünf Millionen Tonnen durchzuführen. Angesichts begrenzter finanzieller Mittel sei zwar grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, wenn bei der Vielzahl von Projekten nach Prioritäten vorgegangen werde. Der Neckar habe für das Land und die regionale Wirtschaft als Wasserstraße allerdings eine besondere Bedeutung. „Die Binnenschifffahrt ist ein umweltfreundlicher Verkehrsträger, der außerdem die Straßen erheblich entlasten kann.“ Es sei deshalb zu begrüßen, dass das Bundesverkehrsministerium einer Forderung der Länder nachkommen und über weitere Priorisierungskriterien beraten will. „Es würde zu kurz greifen, nur das aktuelle Güteraufkommen auf dem Neckar zu berücksichtigen“, so Gönner. Gerade die unbefriedigende Verkehrssituation in der Region Stuttgart zeige, dass auch weitere Kriterien wie die Anbindung und Erschließung mit anderen Verkehrsträgern sowie deren Auslastung berücksichtigt werden müssten. Mit ihrer Forderung sieht sich die Ministerin im Schulterschluss mit der regionalen Wirtschaft. „Eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur ist das Rückgrat einer florierenden Wirtschaft. Die Wasserstraßen sind ein wichtiger Baustein.“

 

Nach einer Studie des Landesverkehrsministeriums könnte in den kommenden 15 Jahren der Güterumschlag in den baden-württembergischen Häfen um 80 Prozent gesteigert werden, in den Neckarhäfen sogar um über 500 Prozent. „Es gibt noch viel Luft nach oben“, betonte Gönner. Jährlich wurden zuletzt etwa 34 Millionen Tonnen Güter in den Häfen und Anlegestellen an Rhein, Main und Neckar umgeschlagen. Der Anteil der Binnenschifffahrt liegt bei rund sieben Prozent des gesamten Güteraufkommens im Land. Über den heutigen Beitritt des Landes zum Trägerverein des ‚Short Sea Shipping Inland Waterway Promotion Center e. V. (SPC)‘ solle eine Einrichtung unterstützt werden, die die regionale Wirtschaft bei der Verlagerung von Verkehren auf das Binnenschiff berät. „Der Ausbau der Wasserstraßen ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite liegt in der gleichzeitigen Stärkung der Nachfrage per Schiff“, so Gönner. 

 

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg

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